Martinshöfe (Baufeld C+D)

Bauherr
Bresta Invest GmbH
Standort
Weingarten (D)
Planungs- und Bauzeit
2021-2024

Projektbearbeitung
Gerhard Feuerstein, Andreas Hammer, Ralf Pfeiffer

Die Vorgaben des städtebaulichen Rahmenplanes sind Grundlage und Korsett der vorgeschlagenen Planung. Zentraler Bestandteil des Rahmenplanes ist ein öffentlicher Bereich („Multifunktionsband“ + „grüne Mitte“), der das Quartier in Nord-Südrichtung zusammenbindet. Das Baufeld C+D grenzt über die gesamte Ostseite an diesen öffentlichen Raum. Über eine entsprechende Nutzungsverteilung und die Höhenlage des angrenzenden Erdgeschossniveaus wird dem Rechnung getragen. Der nördliche Grundstücksteil ist gekennzeichnet durch seine Lage am öffentlichen Straßenraum, der gewünschten Anbindung an das Schuler-Areal sowie einer aufgrund der Baukörperstellung entstehenden Platzsituation als Auftakt zum Quartier. Die vorgeschlagene Nutzungsverteilung trägt dem Rechnung. So befindet sich im Erdgeschoss die geforderte Kantine mit ganztägigem Café, dessen Außenbestuhlung den Platz bespielt. Die in den darüberliegenden Obergeschossen befindlichen Büroflächen organisieren sich umlaufend um die Kernzone und können in bis zu 4 Einheiten pro Geschoss aufgeteilt werden. In den zurückspringenden Dachgeschossen befinden sich 4 Penthouse-Wohnungen mit herrlichen Blick auf die südöstlich gelegene Basilika. Im südlich angrenzenden Gebäude befinden sich Wohnungen. Über drei zentrale Treppenhäuser mit überdachtem Vorbereich erschließen die jeweiligen Wohngeschosse. Das erhöht liegende Erdgeschoss vermittelt hierbei ganz selbstverständlich zwischen Privatsphäre und angrenzendem öffentlichem Raum. Das eingeschobene Sockelgeschoss beherbergt alle erforderlichen Nebenflächen (Keller, Technik) sowie auf dem Eingangsniveau die entsprechenden Müllräume. Ein zentraler, erdgeschossiger Fahrradraum ist wichtiger Bestandteil der Sockelzone und bildet die Grundlage für das angedachte autofreie Quartier. Das sich im Süden befindliche Solitärgebäude ist durch seine Stellung zur „Grünen Mitte“ zentraler Anlaufpunkt im Quartier. Öffentliche Nutzungen wie Gewerbe, Quartierstreff sowie die Gemeinschaftsfläche des Betreuten Wohnens finden hier ihren Platz. Ein großzügig überdachter Eingangsbereich erschließt alle Nutzungen. Über das zentral gelegene Treppenhaus gelangt man zu den obergeschossigen Einheiten des „Betreuten Wohnens“. Diese organisieren sich ringförmig und einen großzügigen Innenhof. Auf der gemeinschaftliche Dachfläche können die Bewohner ihren privaten Garten bewirtschaften. „Unter der Pergola“ ist hierbei aber auch gemeinsamer Treffpunkt in der Abendsonne. Über die im Norden gelegene Zufahrt an der Schussenstraße wird die zentrale Tiefgarage erschlossen. Die zweispurige Anordnung in Nord-Süd-Richtung ermöglich wie selbstverständlich die erforderliche Trennung in öffentlich und private Stellplätze.

Oberstes Prinzip ist die Stärkung des städtebaulich angedachten Konzeptes einer vielfältigen, heterogenen aber dennoch ablesbaren Gebäudestruktur – also der Vielfalt in der Einheit. Auftakt hierzu bildet der voll verklinkerte Gebäudeteil im Norden. Dessen Material wird in der südlichen Verlängerung als Sockel weiterführt und bindet wie selbstverständlich alle weiteren verputzen obergeschossigen Gebäudeteile zusammen. Nahezu gleich große Formate variieren in Abhängigkeit der dahinterliegenden Nutzung und führen zu einen sympathischen Wechsel aus offenen und geschlossenen Flächen. Profilierungen und Abstufungen in der Fläche sowie feinsinnige Rücksprünge in der Fassadenebene erzeugen Tiefenwirkung, gliedern die Fassade und erzeugen somit ein lebendiges Fassadenbild.